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Roßla nach Bennungen über Karstwanderweg

Stempelstelle 213 - Bauerngraben
Stempelstelle 213 - Bauerngraben

Der Bauerngraben (338 m ü. NN) ist eine große Bachschwinde, welche sich zwischen Questenberg und Breitungen an der Mündung des Glasebachs befindet und zu den eindrucksvollsten geologischen Erscheinungen im Gipskarst gehört. Der aus dem Harz kommende Glasebach trifft an dieser Stelle auf einen Gipskarsthöhenzug. Durch Auslaugungsvorgänge ist das Höhenniveau des Beckens immer weiter abgesenkt worden und hat auf einer Seite die weiß leuchtende Steilwand heraus gebildet. Der Bauerngraben wird auch als „Periodischer See“ bezeichnet, obgleich die Bezeichnung „episodischer See“ zutreffender ist. Je nachdem, ob die Schlucklöcher (Ponore), die das Wasser unterirdisch ableiten, verstopft oder frei sind, füllt sich das Becken oder läuft leer. Der Bauerngraben wurde in den vergangenen Zeiten, wenn er mit Wasser gefüllt war, von der Gemeinde Roßla mit Fischen besetzt und auch abgefischt. War das Becken aber trocken, so hatte der Pfarrer von Breitungen das Recht darin zu säen und zu ernten. Vom Parkplatz an der Straße von Roßla nach Agnesdorf führt ein beschilderter Wanderweg zu einer Halbinsel auf der gegenüberliegenden Seite der Steilwand. Der Stempelkasten befindet sich neben der Informationstafel des Regionalverbands.

Stempelstelle 212 - An der Queste
Stempelstelle 212 - An der Queste

Die „Queste“, ein uraltes Sonnensymbol steht auf einem Bergrücken südwestlich des kleinen Dorfes Questenberg. Vom Questenberg aus, welcher bereits 1927 unter Naturschutz gestellt wurde, bietet sich ein phantastischer Blick auf das ca. 100 Höhenmeter tiefer liegende Dorf und die angrenzenden Berge und Täler. Auf der Bergspitze wurde ein Stamm errichtet, der einen eigentümlich gearbeiteten Kranz trägt. Die Queste steht im Zentrum eines großen Volksfestes, das unter Anteilnahme des gesamten Ortes jedes Jahr zu Pfingsten gefeiert wird. Das Fest geht wahrscheinlich auf ein heidnisches Sonnenritual zurück. Ur- und frühgeschichtliche Anlagen, eine mittelalterliche Feudalburg, eine schöne Fachwerk-architektur, Denkmale der Rechtsgeschichte und die alte Tradition des Questenfestes prägen diesen Ort in vielerlei Hinsicht. Questenberg liegt reizvoll inmitten des Durchbruchstals der Nasse, welche die rechts und links des Ortes steil aufragenden Felsen durchtrennt hat. Die hochmittelalterliche Questenburg liegt unmittelbar nördlich des Dorfes auf einem Geländesporn. Die erste urkundliche Erwähnung eines Burgmannen, des Knappen Fridericus de Questenberg, erfolgte im Jahre 1275. Am Aufstieg befinden sich die sogenannten „Gletschertöpfe“, bei welchen es sich entgegen der ursprünglichen Annahme nicht um eiszeitliche Gletschertöpfe, sondern um das frühere Flussbett der Nasse, das seinen Lauf im Zeitraum von Hunderten von Jahren verändert hat, handelt. Von dieser Stelle aus führt der Weg über Stufen und Steigungen auf den Berg. Ein günstiger Ausgangspunkt ist der Parkplatz am „Gasthaus zur Queste“, von welchen aus man immer dem Questensymbol folgt.

Stempelstelle 210 - Schöne Aussicht Hainrode
Stempelstelle 210 - Schöne Aussicht Hainrode

Die Stempelstelle „Schöne Aussicht Hainrode“ befindet sich zwischen den beiden Ortschaften Hainrode und Questenberg. Der Standort liegt genau im Mittelpunkt des ca. 30.000 ha großen Biosphärenreservats „Karstlandschaft Südharz“ und bietet einen hervorragenden Ausblick auf die Landschaft des Südharzes bis hin zum Kyffhäuser. Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz erstreckt sich über die Südharzregion in Sachsen-Anhalt mit weitläufigen Buchenwäldern, die vom Auerberg bis an den Rand der Goldenen Aue reichen und dann von Streuobstwiesen, Äckern, Wiesen und Weiden abgelöst werden. Ein Alleinstellungsmerkmal ist die dem Südharz vorgelagerte Karstlandschaft. Hier treten Zechsteinablagerungen mit gut wasserlöslichen Gipsen, Anhydriten und Salzen zutage. Durch Verkarstung entstanden und entstehen noch heute unterschiedlichste Geländeformen, z.B. Dolinen, Erdfälle, Bachschwinden und Höhlen. Diese bizarre Landschaft, die mit ihren mosaikartigen, kleinflächigen Strukturen wertvolle Lebensräume für eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt bietet, ist einmalig in Europa. Die Stempelstelle erreicht man von Hainrode über den Wanderweg zur Landgemeinde oder über den Karstwanderweg. Von Questenberg aus folgt man den Karstwanderweg über die Hasselbornschwinde und die Dinsterbachschwinde und folgt dann der Beschilderung zur Landgemeinde.