Die Steinkirche Scharzfeld im Harz ist eine Höhle beim Herzberger Ortsteil Scharzfeld im Landkreis Göttingen in Südniedersachsen. Es handelt sich um eine rundbogige Höhle in Dolomitfelsen. Sie ist etwa 28 m lang, 6 bis 8 m hoch und ebenso breit. In der Altsteinzeit diente die Höhle Rentierjägern als Lagerplatz. Im Mittelalter wurde sie zu einem Kirchenraum mit Friedhofsvorplatz, der ab dem 16. Jahrhundert in Vergessenheit geriet.
Auf einem etwa 150 m über dem Odertal nahe der Ortschaft Barbis aufragendem Dolomit-felsen liegen die Reste der ehemaligen Burg Scharzfels. Die Burg stammt aus dem 12. Jahrhundert, wobei die erste geschichtliche Erwähnung im Jahre 1131 zu finden ist. Sie gehörte ursprünglich dem Grafen von Scharzfeld, dessen Geschlecht bis zum Ausgang des 13. Jahrhunderts in und um Scharzfeld herrschte. Später wurde die Burg von Grafen von Hohnstein bewohnt, um im Jahre 1593 endgültig vom Herzogtum Grubenhagen übernommen zu werden. Nach zehntägiger Belagerung durch 6.000 bis 11.000 Mann des französischen Generals Vaubecourt mußte die Burg Scharzfels in 1761 an diesen übergeben werden, wurde in Brand gesetzt und schließlich gesprengt. Damit endete die Geschichte der Harzburg Scharzfels. Es bietet sich an die Burgruine Scharzfels nach einem Besuch der Einhornhöhle HWN 101 von dort aus zu erwandern.
In der Nähe von Scharzfeld befindet sich die Einhornhöhle (391 m ü. NN), eine der größten Karsthöhlen im Harz. Seinen Namen bekam die Höhle durch die vor mehr als 400 Jahren gefundenen Knochen. Aus diesen Kochen rekonstruierte Otto von Guericke im 17. Jahrhundert ein Einhorn. Den Knochen des Einhorns wurden damals heilende Kräfte nachgesagt und somit wurden sie als Medizin verkauft. Bereits im 18. Jahrhundert wurde erkannt, dass es sich um fossile Reste von Großsäugetieren, vor allem dem Höhlenbären, nicht aber um das sagenumwobene Einhorn handelt. Das Fabeltier, was es leibhaftig nie gegeben hat, war dennoch namensgebend für diese Höhle. Interessant ist, dass in den Höhlensedimenten Überreste der Steinwerkzeuge des Neandertalers gefunden wurden. Es ist empfehlenswert an einer Höhlenführung teilzunehmen und anschließend von der Höhle aus zur Ruine Scharzfeld HWN 151 zu wandern.