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Harzer Schmalspurbahn

Die Harzer Schmalspurbahn
Die Harzer Schmalspurbahn

Seit rund 130 Jahren werden große Teile des Harzgebietes vom Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen durchzogen. Auf den genau einen Meter breiten Gleisen werden jährlich mehr als eine Million Fahrgäste befördert. Das erste Teilstück zwischen Gernrode und Mägdesprung wurde bereits im August des Jahres 1887 eröffnet. Die Bahnen erlebten seit dieser Zeit eine wechselvolle Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Entsprechend ihrer geographischen Lage unterscheiden sich die Bahnen in Selketalbahn, Harzquerbahn und Brockenbahn. Seit dem Jahre 1905 sind die Strecken dieser drei Bahnen miteinander verbunden. So können Sie zum Beispiel von allen Bahnhöfen der Selketal- und der Harzquerbahn aus bis auf den Brockengipfel hinauffahren. Im Jahre 1913 erfolgte außerdem noch der Anschluß der Harzquerbahn an das Gleis der Südharzeisenbahn, welche noch bis 1963 zwischen Walkenried und Braunlage fuhr. Mit einer Gesamtlänge von etwa 140 Kilometern ist das Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen das längste Schmalspurstreckennetz in Deutschland. Es kommen überwiegend Dampfloks zum Einsatz, von denen insgesamt 25 Exemplare zur Verfügung stehen. Die meisten dieser Dampflokomotiven wurden in den 1950er Jahren gebaut, die drei ältesten stammen aus dem 19. Jahrhundert. Auf ihrer Fahrt vom tiefstgelegenen Bahnhof in Quedlinburg auf 121 Metern über dem Meer bis hinauf zum Brockenbahnhof auf 1.125 Meter Höhe überwindet solch eine Lok einen Höhenunterschied von mehr als einem Kilometer. Oberhalb des Drängetals südwestlich von Wernigerode befindet sich der einzige Tunnel. Er ist etwa 70 Meter lang. Die maximal mögliche Höchstgeschwindigkeit auf den Gebirgsstrecken beträgt 40 Kilometer je Stunde. Stellenweise sind auf Grund der Geländebedingungen aber nur Geschwindigkeiten um die 20 km/h möglich. Lediglich auf einigen Abschnitten im Harzvorland fahren die historischen Züge mit einem Tempo von 50 Kilometern je Stunde. Die Harzer Schmalspurbahnen stellen in ihrer Gesamtheit ein einzigartiges technisches Denkmal dar. Daher stehen Sie bereits seit dem Jahre 1972 unter Denkmalschutz. Die Schmalspurbahnen gehören heute zu den größten und beliebtesten Attraktionen im Harz. Sie durchqueren auf manchmal abenteulich anmutenden Routen wild-romantische, malerische und ursprüngliche Landschaften. Eine Fahrt mit den Harzer Schmalspurbahnen sollte daher bei keinem Harzurlaub fehlen.

Stempelstelle 27 - Ottofelsen
Stempelstelle 27 - Ottofelsen

Der Ottofelsen, gelegentlich auch "Ottofels" genannt, ist eine 36 Meter hohe Granitklippe mit herrlichem Rundumblick im weitläufigen östlichen Teil des Oberharzes zwischen Brocken, Drei Annen Hohne und Wernigerode. Er gehört zu den schönsten und beliebtesten Aussichtsfelsen im Harz. Der Aufstieg auf den Granitfelsen erfordert etwas Geschick und Konzentration, denn er ist nur über eine sehr steile Treppe möglich. Die Mühe wird anschließend aber durch die schöne Aussicht belohnt. Der Blick reicht u.a. zum Brocken, nach Wernigerode und weit in das nördliche Harzvorland hinein. Namensgeber des Felsens ist Fürst Otto zu Stolberg-Wernigerode. Dieser stammte aus einem alten lokalen Adelsgeschlecht und stieg im Zweiten Kaiserreich bis zum Stellvertreter Bismarcks auf. Der Ottofelsen weist die für Granit typische Wollsackverwitterung auf. Das attraktive Wanderziel kann nur zu Fuß erreicht werden. Dennoch ist diese markante Granitklippe fast immer gut besucht. Der Ottofelsen zählt außerdem zu den beliebtesten Harzer Kletterfelsen. Als Ausgangspunkte für eine Wanderung zum Ottofelsen eignen sich u.a. der Ort Drei Annen Hohne, der Parkplatz am Lossendenkmal im Thumkuhlental sowie der Bahnhof "Steinerne Renne" der Harzquerbahn.

Stempelstelle 28 - Gasthaus Steinerne Renne
Stempelstelle 28 - Gasthaus Steinerne Renne

Die Steinerne Renne ist ein als Naturdenkmal ausgewiesener etwa 2,5 km langer Talabschnitt der Holtemme südwestlich des Wernigeröder Stadteils Hasserode. Die am Brockenmassiv entspringende Holtemme hat hier in Millionen von Jahren eine bizarre Schlucht aus Granitgestein geformt, in welcher zahlreiche Wasserfälle und Stromschnellen zu beobachten sind. Oberhalb dieser Schlucht steht das Gasthaus Steinerne Renne (520 m ü. NN) an einer besonders felsigen Flussstelle. Der Stempelkasten befindet sich im Eingangsbereich des Gasthauses. Der beste Ausgangspunkt für eine Wanderung ist der Bahnhof Steinerne Renne in Hasserode. Der abenteuerlichste aber auch beschwerlichste Weg, geht am Wasserkraftwerk vorbei direkt durch die Schlucht. Auf diesem Weg ist im oberen Abschnitt absolute Trittsicherheit gefordert! Weitere Weg sind ab Bahnhof Steineren Renne ausgeschildert, z.B. die Bielsteinchaussee oder der Hippelhangweg.

Das Wasserkraftwerk "Steinerne Renne"
Das Wasserkraftwerk "Steinerne Renne"

Das Wasserkraftwerk "Steinerne Renne" befindet sich im Holtemme-Tal im äußersten Südwesten des Wernigeröder Stadtteils Hasserode unterhalb des gleichnamigen Bahnhofs der Harzquerbahn. Dieses technische Denkmal aus dem Jahre 1899 wird von den Stadtwerken Wernigerode betrieben. Gebaut wurde das Kraftwerk einst zur Stromversorgung des damaligen Schotter- und Granitwerkes. Dieses befand sich am Standort der heutigen Batteriefabrik. Das Wasserkraftwerk "Steinerne Renne" versorgte die Lampen, die Werkbahn und das Bruchwerk mit umweltfreundlicher Energie. Nach mehrfachem Besitzerwechsel ist es seit dem Jahre 2002 wieder den örtlichen Stadtwerken unterstellt. An einem Wehr unterhalb des Gasthauses "Steinerne Renne" wird ein Teil des Flußwassers der Holtemme in einen Wassergraben abgezweigt. Es fließt rund 1700 Meter bis zu einem Siebhaus, wo grobe Verunreinigungen wie Äste und Gras aussortiert werden. Überschüssiges Wasser gelangt von hier wieder zurück in den Fluß. Der nutzbare Teil des Wassers aber strömt über eine Druckleitung zu den Turbinen des Wasserkraftwerkes. Nach einem Sturz aus rund 160 Metern Höhe wird dort die kinetische Energie des Wassers in umweltfreundlichen Strom verwandelt. Das Wasserkraftwerk "Steinerne Renne" verfügt über zwei Pelton-Turbinen. Die ältere hat eine Leistung von 90 Kilowatt und stammt noch aus dem Jahre 1899, dem Baujahr des Kraftwerkes. Im Jahre 1958 erfolgte die Installation einer zweiten Turbine mit einer Leistung von 240 Kilowatt. So konnte wesentlich mehr Wasser zur Stromerzeugung genutzt werden. Rein rechnerisch ergibt sich somit eine maximale Jahresgesamtleistung des Wasserkraftwerkes von ca. 2 890 000 Kilowattstunden Eletroenergie. Nach Angabe der Stadtwerke Wernigerode beträgt die tatsächliche Leistung pro Jahr etwas mehr als eine Million Kilowattstunden. Für die maximale Leistung werden pro Stunde etwa 900 Kubikmeter Wasser benötigt - eine Menge, welche nicht das ganze Jahr über rund um die Uhr zur Verfügung steht.

Der Bahnhof "Steinerne Renne"
Der Bahnhof "Steinerne Renne"

Oberhalb von Wernigerode befindet sich im Tal der Holtemme der Bahnhof der Harzquerbahn mit der Bezeichnung "Steinerne Renne". Er liegt am Ausgang einer von Felsen geprägten steilen Gebirgsschlucht mit zahlreichen Stromschnellen und kleineren Wasserfällen, durch welches das Wasser des Flusses dem Tal entgegenströmt. Dieser rund 2,5 Kilometer lange Flußabschnitt der Holtemme wird auch als "Steinerne Renne" bezeichnet.

Der Bahnhof ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen durch das wild-romantische Gebirgstal. Er wurde beim Bau der Bahnlinie im Jahre 1899 auch vor allem aus diesem Grund angelegt. Es handelt sich beim Bahnhof "Steinerne Renne" um einen regulären Bahnhof und nicht um einen Bedarfshalt, was die Bedeutung dieser Bahnstation für den Tourismus unterstreicht. Er wird auch stets von zahlreichen Personen zum Aus- und Einsteigen genutzt.

Der Bahnhof "Steinerne Renne" befindet sich 311 Meter über dem Meeresspiegel. Bis zum nächsten und 8,2 Kilometer entfernten Bahnhof von Drei Annen Hohne muß der Zug einen Höhenunterschied von 229 Metern überwinden. Das ist die größte Höhendifferenz zwischen zwei benachbarten Bahnhöfen der Harzquerbahn überhaupt. Direkt unterhalb des Bahnhofes befindet sich außerdem ein Gleisabschnitt mit sehr engem Kurvenradius. Hier gibt es von einem der hinteren Wagen aus eine gute Möglichkeit, den vorderen Zugteil mit der Dampflokomotive zu sehen. Auf der Bergfahrt zieht die Dampflok dann obendrein eine eindrucksvolle Wolke aus Ruß und Wasserdampf hinter sich her.