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Marienborn

Der ehemalige Klosterort Marienborn wurde erstmals im Jahre 1191 erwähnt, wobei das legendäre “Quellwunder” vielleicht schon um 1180 mit einem Kapellenbau gefeiert wurde. Schon zu dieser Zeit, so die überlieferte Sage, eilten Viele nach Marienborn und wollten den wunderbaren Born sehen und aus ihm trinken, ja bald verbreitete sich das Gerücht, dass Kranke, die aus demselben getrunken, durch sein Wasser geheilt worden seien. Die Marienkapelle wurde 1836 neu geschaffen.

Im 12. Jahrhundert soll die Jungfrau Maria über einer Quelle erschienen sein, an der sich daraufhin Wunder ereigneten. Schon bald wurde über der Quelle eine Kapelle errichtet. Dieser Ort hatte zunächst den Namen Morthdal, der später als Mordthal bezeichnet wurde, weil in den nahe gelegenen Wäldern Morde verübt worden sein sollen. Er wurde in der Folge das Ziel von Wallfahrern, unter denen sich viele arme und kranke Personen befanden. Für deren Versorgung stiftete der Erzbischof Wichmann von Magdeburg 1191 ein Hospital, das zwischen 1230 und 1250 in ein Kloster umgewandelt wurde, indem Augustiner-Chorfrauen aus dem nahe gelegenen Kloster Marienberg bei Helmstedt hierher versetzt wurden. Schon kurz darauf – wohl 1252 – erlitt das junge Kloster eine Katastrophe, indem die Gebäude abbrannten. 1277, 1414 und 1571 erfolgten weitere große Brände. 1573 wurde das Kloster evangelisch und 1686, nachdem 1680 das Herzogtum Magdeburg an Preußen gefallen war, in ein adeliges Damenstift umgewandelt. Per Dekret vom 1. Dezember 1810 von Jérôme Bonaparte, damals König von Westphalen, wurde das Stift, wie alle Stife und Klöster in seinem Herrschaftsbereich, aufgelöst. Ein Teil des Klosterguts wurde verkauft, wobei sich Jérôme um etwa 20.000 Mark bereicherte. Den anderen Teil schenkte Jérôme seinem Günstling Joseph Antoine Morio, den er dabei gleichzeitig zum Grafen von Marienborn erhob. Nach der Ermordung Morios im Dezember 1811 wurden die Forstanteile, Zehnten und anderen Einkünfte dieses Teil den Staatsdomänen einverleibt, die landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen hingegen meistbietend verkauft. Käufer war der Braunschweiger Bankier Samson, der es 1815 an seinen Schwager Jacobsen verkaufte, welcher es bereits 1817 an seinen Schwiegersohn, den Bankier Schlesinger, abtrat. 1820 kaufte der Oberamtmann Wagner, der das Gut Sommerschenburg gepachtet hatte, das ehemalige Klostergut und zog von Sommerschenburg nach Marienborn. Der Bankier Gustav Löbbecke kaufte das Gut 1822, zog von Braunschweig nach Marienborn und ließ 1827 einen ca. 15 ha großen Park mit seltenen Bäumen anlegen. Das Gut blieb bis 1927 im Besitz der Familie Löbbecke, die es dann an Max Görlich verkaufte. In der Folge der Weltwirtschaftskrise ging das Gut 1931 in Konkurs und wurde von der Rabbethge und Giesecke Aktiengesellschaft in Klein Wanzleben aufgekauft.

Dieses Sühnekreuz soll aus dem 15. Jahrhundert stammen. Es ist ein Zeugnis mittelalterlicher Sühne und Ablassrituale. Bei den sogenannten Sühnekreuzen handelt es sich um steinerne Flurkreuze, die zur Sühne für begangene Morde errichtet wurden. Die Vorübergehenden sollten angehalten werden, Fürbitte für den Getöteten zu leisten, da dieser ohne Sterbesakramente gestorben war. Das abgearbeitete Steinkreuz von Marienborn aus Karbonsandstein mit gerundeten Enden, dessen Kopf nur noch im Ansatz erhalten ist, zeigt auf einer Seite im Kreuzungsfeld ein kleines eingerilltes lateinisches Kreuz. Das Denkmal zerbrach im Frühjahr 2007 durch Fremdeinwirkung, worauf die Einlagerung in einem Wirtschaftsgebäude im Ort erfolgte. Nach der Reparatur wurde es im Juli 2008 wieder aufgestellt, wohl am ursprünglichen Standort. Der Volksmund gibt drei Erzählungen wieder: 1. Im 14. Jahrhundert soll hier der Ritter Wolbrecht von Oebisfelde auf Ummendorf einen Mann des Klosters erschlagen haben. 2. Im Jahre 1417 wurde an dieser Stelle der Raubritter Dietrich von Quitzow erschlagen. 3. »Weiber« sollen einen Aufseher umgebracht haben. Neben dem Steinkreuz stehen ein Meilenstein und ein Flurgrenzstein

Die Magdeburger Warte ist ein mittelalterlicher Wartturm. Er befindet sich direkt an der Bundesstraße 1 in Richtung Magdeburg am Rande des Lappwaldes.

Die Entstehung dieses Wehrturms aus Stein geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Der Turm stand auf dem Gebiet des Herzogtums Braunschweig an der Grenze zum Königreich Preußen.

Benediktinerkloster St. Ludgeri
Benediktinerkloster St. Ludgeri

Das (ehemalige) Benediktinerkloster St. Ludgerus prägte 1000 Jahre lang die Geschichte der Stadt Helmstedt mit. Genaugenommen stellt es die Wiege der Stadt dar. Zuerst gab es das Kloster – später die Stadt. Die Doppelkapelle im Innenhof des Klosters ist fast 1200 Jahre alt und das nachweislich älteste noch erhaltene sakrale Gebäude in Niedersachsen. Schon deswegen ist unser Kloster stark im touristischen Fokus gerückt und wird jährlich von zahlreichen Touristen besichtigt. Kloster und Stadt gründen in der Missionszelle des Friesen Liudger aus dem Jahr 798. Die heute existierenden Klostergebäude im barocken Stil gehen auf die letzte Blütezeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts zurück. 1803 wurde das Kloster säkularisiert – es verlor seine Klosterrechte und wurde verweltlicht. Fortan war es ein Landwirtschaftsbetrieb – die sogenannte Domäne Helmstedt. Seit 1986 befindet sich im ehemaligen Haupthaus die Begegnungsstätte Kloster St. Ludgerus in Trägerschaft der Diözese Hildesheim.

Der Markt war seit der Gründung der Stadt Helmstedt immer ihr Mittelpunkt. Hier stand auch von jeher das Rathaus. Der Markt ist entstanden durch die Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen, nämlich der vom Rhein über Braunschweig und Helmstedt nach Magdeburg und der von Lüneburg über Helmstedt und Schöningen nach Halberstadt.[1] Ein Zitat aus dem Jahr 1921: „Auf demselben stehen in den Jahrmärkten die meisten Buden, auch der Weihnachts- oder Christmarkt und der Wochenmarkt wird ausschließlich auf demselben gehalten.“[1] Der Rat der Stadt Helmstedt hat in seiner Sitzung am 15. Februar 2007 beschlossen, den Markt für den Durchgangsverkehr wieder zu schließen. Damit wird der Verkehrsversuch, der 2002 gestartet wurde, beendet. Der Rückbau des Durchgangsverkehrs erfolgte am Mittwoch, 21. Februar 2007 durch die Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes. Der öffentliche Personennahverkehr bleibt von dem Verbot ausgenommen. Am 14. August 2009 wurde mit Einbruch der Dämmerung der Dauerbetrieb des fertiggestellten Lichtkonzepts für den Marktplatz aufgenommen. Neben der Beleuchtung der Fassaden des Rathausaltbaus und des Gebäudes Neumärker Straße 1 (Erbprinz) sind im Rahmen der Konzeptumsetzung die 13 nostalgischen Kandelaber (17 Lichtpunkte) mit energieeffizienter Beleuchtungstechnik ausgerüstet worden. Darüber hinaus ist eine Effektbeleuchtung für die Apfeldornbäume auf dem Marktplatz realisiert worden. Die Rathausfassade wird zukünftig mit 6 Bodeneinbaustrahlern und 4 Anbaustrahlern ins rechte Licht gerückt, auf den „Erbprinz“ werden 2 Bodeneinbaustrahler und 4 Anbaustrahler gerichtet und die Bäume werden mit 8 Bodeneinbaustrahlern beleuchtet. Die Leistung der einzelnen Strahler variiert zwischen 20 und 70 W und als Leuchtmittel werden ausnahmslos Halogen-Metalldampflampen eingesetzt. Diese zeichnen sich durch eine sehr gute Lichtausbeute im Verhältnis zur eingesetzten Energie aus. Die Gesamtleistung der Strahler beträgt ca. 0,8 KW und der Betrieb läuft kombiniert über die Straßenbeleuchtungsanlage in Verbindung mit Zeitschaltuhren in den Schaltschränken. Die Inbetriebnahme wird daher gemeinsam mit den Straßenleuchten über die Außenlichtverhältnisse gesteuert und mit der Dämmerung erfolgen, der Abschaltzeitpunkt ist auf 23:00 Uhr eingestellt. Das Gesamtkonzept für die Marktplatzbeleuchtung wird abgerundet durch die neue Lichttechnik in den Kandelabern, die ebenfalls mit Halogen-Metalldampflampen und zusätzlich einer neuen Spiegeloptik ausgerüstet worden sind. Im Gegensatz zu der alten Technik, mit jeweils 80 W Quecksilber-Hochdrucklampen, werden nun mit jeweils 35 W deutlich bessere Belichtungsergebnisse erzielt. Mit dieser Umrüstung, die als Bestandteil des vom Rat der Stadt Helmstedt beschlossenen Gesamtkonzeptes für Energiesparmaßnahmen im Bereich der Straßenbeleuchtung anzusehen ist, wird sich trotz der neuen Fassadenleuchten die Gesamtenergiebilanz für die Marktplatzbeleuchtung positiv verändern. Lag der bisherige Jahresstromverbrauch für den Marktplatz bei ca. 7.000 kWh so ist, unter Berücksichtigung der geplanten Laufzeiten, zukünftig mit einem Jahresverbrauch von nur noch ca. 4.500 kWh zu rechnen. Stadtbild und Umwelt profitieren daher gleichermaßen von der neuen Beleuchtung. Die Investitionskosten für die Umrüstung und Erweiterung Marktplatzbeleuchtung betrugen insgesamt knapp 37.000 €, die über die Stadtsanierungsmaßnahme „Nordöstliche Innenstadt“ finanziert worden sind.

Das Aula-Gebäude, Juleum Novum, der ehemaligen Universität wurde als palastartiger Renaissancebau 1592-1597 errichtet und ist ohne Frage das schönste Bauwerk der Stadt. Große Fenster gliedern die Wandflächen harmonisch, die Schaugiebel sind reich mit Plastiken geschmückt, an der Spitze die vier Fakultäten darstellend: Theologie, Jurisprudenz, Medizin und Philosophie. Den Turm mit Wendeltreppe und schrägen Fenstern schmückt das elfteilige Wappen des Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel. Der Aufstieg durch das Treppenhaus mit 153 Stufen wird mit einem einzigartigen Ausblick belohnt. Das Hauptportal trägt das Universitätswappen "Simson mit dem Löwen", die umgebenden Figuren stellen Musika, Grammatika, Astronomia, Arithmetika und Geometrie dar, fünf der sieben freien Künste. Im Inneren befindet sich im Erdgeschoss das Auditorium Maximum. Das Juleum Novum bildete mit den zwei älteren Flügelbauten, den sogenannten Collegienflügeln (umgebaut 1575/76), eine eindrucksvolle geschlossene Baugruppe der norddeutschen Architektur des 16. und 17. Jahrhunderts. Im Jahr 1576 wurde die nach ihrem Gründer Herzog Julius benannte Academia Julia (auch genannt "Alma mater" Julia, später "Julia Carolina" und "Juliusuniversität") mit theologischer, juristischer, medizinischer und philosophischer Fakultät feierlich eröffnet. Sie war eine der ersten evangelischen Universitäten in Norddeutschland. Dank namhafter Gelehrter wie Johannes Caselius, Georg Calixt, Lorenz von Mosheim, Johann Friedrich Pfaff, Giordano Bruno, Hermann Conring und der Gelehrtenfamilie Meibom befand sich in Helmstedt die bedeutendste evangelische Hochschule und zeitweilig die drittgrößte Universität des Reiches. Gegen die neue Welfische Landesuniversität Georgia Augusta in Göttingen vermochte sich Helmstedt allerdings auf die Dauer nicht durchzusetzten. Durch königlich-westfälisches Dekret wurde 1809 die Aufhebung verfügt und der Lehrbetrieb 1810 eingestellt.

Dies ist die einzige Bank auf dem Pilgerweg zwischen Halmstedt und Frellstedt.