Die Klammkapelle (auch Höllkapelle genannt) wurde bereits 1697 erstmals erwähnt und ist dem Heiligen Jakob geweiht. Über ihre Entstehung bzw. Renovierungen erfährt man aus einem Aufsatz von Pfarrer A. Goller in den Tiroler Heimatblättern aus den 30er Jahren: „Die Entstehung der Kapelle fällt vermutlich in das Ende des 17. Jahrhunderts, während ihr heutiges Äußeres aus den Achziger Jahren des 19. Jahrhunderts datiert. Damals entkleidete sie nämlich ein Sturmwind bis auf die nackte Mauer und sorgte so für eine gründliche Renovierung vor.“ Heute liegt die Kapelle längst nicht mehr so beschaulich wie noch bis 1912, als hier nur ein kleiner Fußweg Bayern und Tirol verband. Dafür kann man nun aber gerade an dieser Stelle zur beeindruckenden Leutascher Geisterklamm hinabwandern. Dass Reisende aber schon zur Zeit als die Kapelle erbaut wurde, diese grenzüberschreitende Route wählten, lässt das Altarbild, das den Hl. Jakobus in Öl zeigt, vermuten. Der Hl. Jakob gilt nämlich auch als der Schutzheilige der Reisenden und Pilger. Da die kleine Kapelle offen ist, sind die zwei kleinen Statuen, die die „zwoa Jakoberlen“ genannt wurden, schon lange verschwunden. Neu ist auf der Vorderseite eine Jakobsmuschel und die Innschrift „Jacob beschütze uns auf diesem Weg“. Im Innenraum findet sich weiters eine Christusdarstellung an der Geiselsäule, die der Darstellung des Herrn im Elend in der bekannten Wieskirche nachempfunden ist. Matthias Reindl, der langjährige Schuldirektor und Ortschronist in Leutasch, schreibt über die Kapelle mit den zwei Namen: „Diese Kapelle führte bei den Unterleutaschern den Namen beim Klamm-Joggl, die Mittenwalder nannten sie immer die Höllkapelln“. Maximilian Schmidt schreibt in seinem „Bubenrichter von Mittenwald“ über die Kapelle: „Die etwa eine halbe Stunde vom Markt Mittenwald entfernte Kapelle des Hl. Jakob wird vom Volk wegen ihrer wildromantischen Lage das Höllkapellein genannt, und in den Nöten des Lebens wallt mancher dorthin“.