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Ilsenburg


16-Ferdinandsstein
16-Ferdinandsstein

Der Ferdinandsstein erinnert an den letzten freilebenden Wolf, der von Graf Ferdinand zu Stolberg-Wernigerode erlegt wurde und befindet sich am Schindelstieg oberhalb von Ilsenburg. Merkwürdig scheint die Jagd auf den Wolf und die anschließende Feier am 29.03.1798 verlaufen zu sein. Graf Ferdinand lud die ganze Jagdgesellschaft zu einer Feier ein, welcher sie gerne folgte. Die Jäger und die Schützen kamen geschlossen zum Festhaus und wurden von 16 jungen Mädchen begleitet, welche aus Dankbarkeit von jeder Schäferei ein Lamm überbrachten. Ein Jäger überreichte dem Grafen den Wolfsbalg nebst folgendem Vers: Hier ist der Balg vom Ungeheuer, das Ferdinand erlegt, der Jäger zollt ihm seinen Dank, der Hirsch beim sicheren Weidegang und friedlich bringt der Hirten Schar, aus Dankbarkeit ein Lämmchen dar. C. G. Friedrich Brederlow berichtet in seinem Harzreiseführer von 1846, dass eine Klaue über der Tür des 1776 zu Ehren des fürstlichen Verwandten Friedrich Erdmann von Köthen-Pless erbauten Wirtshauses angenagelt worden sei mit dem Hinweis darunter, dass in der Nähe der Graf Ferdinand 1798 einen Wolf erlegt habe. Den Ferdinandstein erreicht man über das Gasthaus Plessenburg HWN 7 und den ausgeschilderten Weg zum Schindelstieg. Vom Ferdinandstein aus kann man über die Bremer Hütte HWN 6 zurück nach Ilsenburg wandern.

7-Gasthaus Plessenburg
7-Gasthaus Plessenburg

Nach alter Ordnung liegt die auf der Karte der Grafschaft Wernigerode 1768 aufgezeichnete Plessenburg auf der Forststätte Königskoll. (Dieser Name bezeichnet eine Kohlstätte, in der Tannenholz zu Holzkohle verschwelt wurde.) Am 27. Oktober 1775 begann man mit dem Bau des Jagdhaus Plessenburg, dies wurde pünktlich zur Jagdsaison im Oktober 1776 fertiggestellt. Pleß ist ein Ort in Oberschlesien, der kurz vor diesem Datum in den Besitz der Fürsten zu Anhalt Köthen kam. Prinz Friedrich Erdmann zu Anhalt-Köthen-Pleß heiratete am 13 Juni 1766 die Grafen Tochter Louise Ferdinande. Auf diesen Schwiegersohn ist der Name Plessenburg bezogen. Im Jahre 1880 wurde neben dem Jagdhaus das Küchen- und Personalhaus im heimatlichen Fachwerkstil gebaut. Die Plessenburg blieb bis 1945 im Besitz des Fürsten Christian Ernst zu Stolberg – Wernigerode. Der Fürst verkaufte 1945 zwei Drittel seines Nord-Harz-Forstes an die Gemeinde Forstverwaltung Ilsenburg. Von 1967 bis 1973 diente das Jagdhaus als Naherholungsobjekt. Am 25 Juni 1973 eröffneten das Ehepaar Bernhard und Ruth Krebs im damaligen Küchen- und Personalhaus eine Gaststätte. 1980 wurden dann das Jagdhaus und das ehemalige Personalhaus miteinander verbunden und es entstand das heutige Waldgasthaus Plessenburg“, welches mitten im Nationalpark Harz liegt und bereits in der zweiten und dritten Generation geführt wird. Von Ilsenburg folgt man den beschilderten Wanderwegen durch das Ilsetal aber auch von Darlingerode oder Drübeck führt ein schöner Wanderweg durch das Tänntal zur Plessenburg.

30-Ilsestein
30-Ilsestein

Der Ilsestein (520 m ü. NN), ist eine Felsformation hoch über dem Ilsetal unweit des Nationalparkortes Ilsenburg. Graf Anton zu Stolberg-Wernigerode ließ auf dem Gipfel ein eisernes Kreuz zur Erinnerung an die in den Freiheitskriegen gefallenen Kameraden errichten. Der Ilsestein ist ein großartiger Aussichtspunkt mit Blick über das Ilsetal und zum Brocken. Als Startpunkt für eine Tour zum Ilsestein empfehlen sich die Wanderparkplätze im Ilsetal. Von dort geht man auf den beschilderten Wegen ein Stück am Flüsschen Ilse entlang, ehe der Weg zum Ilsestein abzweigt. Auf dem stetig ansteigenden Weg sind ca. 200 Höhenmeter zu überwinden. Ein lohnendes Ziel ist es, die Wanderung zum Gasthaus Plessenburg HWN 7 fortzusetzen.