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Südost Harz

201-Konradsburg
201-Konradsburg

Die Konradsburg liegt ca. 3 km südlich vom Falkensteiner Ortsteil Ermsleben auf dem Burgberg (236 m ü. NN) und wurde gegründet zum Schutze des Reichsgutes Harz. Nach 1120 verließen die Konradsburger den Bergsporn und errichteten im Selketal die Burg Falkenstein , nach der sie sich ab 1142 nur noch Falkensteiner benannten. Auf der Konradsburg wurde ein Benediktinerkloster gegründet und sie war für die folgenden Jahrhunderte das kulturelle, soziale, geistige und wirtschaftliche Zentrum am östlichen Harzrand. 1712 wurde die Konradsburg einer landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt. Im Zentrum des einstigen Kreuzganges steht ein altes Brunnenhaus, ein zweigeschossiger Fachwerkbau, der vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammt. Darin befindet sich der über 45m tiefe, wahr-scheinlich noch aus der Burgenzeit stammende Brunnen mit seiner technischen Schauanlage- einem Eselstretrad. Die übrigen Gebäude wurden im 18. und 19. Jahrhundert zu wirtschaftlichen Zwecken errichtet. Dank einer 1982 ins Leben gerufenen Bürgerbewegung, aus der sich 1990 der Förderkreis Konradsburg e.V. gründete, gelang die Sicherung der Bausubstanz aller Bestandteile der Burganlage. Unterhalb der Konradsburg liegt die kleine Siedlung „Burgrund“, von welcher ein beschilderter Wanderweg hinauf zur Burg führt. Ein weiterer schöner Ausgangspunkt ist die Holländermühle bei Endorf, von wo aus beschilderte Feldwege zur Burg führen.

86-Bisongehege
86-Bisongehege

Das Bisongehege befindet sich im 300 ha umfassenden Wildpark, welcher zum Reit- und Sporthotel Nordmann in Stangerode gehört. Neben Naturrinderrassen wie Highländer, Galloway, Steppenrind und Wisent kann man hier auch die Urgewalt der größten Bisonherde Deutschlands bestaunen. Der Wisent steht auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Der Wildpark Nordmann strebt ein Projekt an, das unter wissenschaftlicher Begleitung die Auswilderung der Tiere vorbereiten soll. Außerdem beherbergt der Wildpark einheimische Wildarten wie Rotwild, Damwild, Schwarzwild und Muffelwild. Wer es etwas exotischer mag, findet auch Strauße und Kamele vor. Die Tiere werden das ganze Jahr in großzügigen Gehegen gehalten. So lassen sich die Tiere beinahe wie in freier Wildbahn beobachten, finden aber gleichzeitig die notwendigen Rückzugsmöglichkeiten. Ausganspunkt für eine Wanderung durch den Wildpark ist der Parkplatz direkt vor dem Hotel. Die Stempelstelle befindet sich an der ausgeschilderten Wildpark-Aussicht oberhalb des Bisongeheges.

205-Rastplatz unterhalb des Clusberges
205-Rastplatz unterhalb des Clusberges

Die Stempelstelle „Rastplatz am Clusberg“ befindet sich zwischen Pansfelde und Stangerode. Aufgrund der besonderen landschaftlichen Schönheit, bedingt durch eine Vielfalt an Landschaftselementen wie Felsgruppen, Steilhängen und dem Tal der Schwennecke wurde der Clusberg ab 1994 unter Naturschutz gestellt. Im Norden existiert ein künstlicher Teich, welcher ein äußerst wertvoller Lebensraum für Libellen, Lurche und andere an Wasser gebundene Organismen darstellt. Im südöstlichen Bereich des Clusberges dominiert ein alter, ökologisch wertvoller und deshalb schützenswerter Hainbuchenwald mit bedeutenden Beständen der Stinkenden Nießwurz. Am Südwesthang stehen artenreiche Eichentrockenwälder mit kräftigen Traubeneichen. Abgestorbenes Starkholz wird von zahlreichen bestandsbedrohten Insektenarten und höhlenbrütenden Vögeln, wie z.B. Hohltaube und Schwarzspecht als Lebensraum genutzt. In den Hangbereichen befinden sich naturnah bewirtschaftete Bergwiesen mit einer reichen floristischen Ausstattung. Die Streuobstwiese am Ostrand des Naturschutzgebietes komplettiert das Bild eines ökologischen äußerst wertvollen, reich strukturierten und höchst schützenswerten Naturraums. Die Stempelstelle am Rastplatz ist am schnellsten von Pansfelde aus über gut ausgeschilderte Wanderwege zu erreichen. Vom Bisongehege in Stangerode aus folgt man den beschilderten Wegen nach Stangerode, welche teilweise an der Schwennecke lang führen.

204-Selkesicht an der Ackeburg
204-Selkesicht an der Ackeburg

Die „Selkesicht“ ist ein hervorragender Aussichtspunkt auf einen Felsvorsprung oberhalb des Selketals und bietet einen fantastischen Blick auf die Burg Falkenstein HWN 200. Die Ackeburg wurde erstmals 1216 als Sitz von Burgmannen des Grafen von Falkenstein erwähnt und gilt bereits seit dem 14. Jahrhundert als aufgegeben oder zerstört. Die Burganlage, die aus Haupt- und Vorburg mit Halsgraben und mehreren Wällen bestand, hatte eine auf einer felsigen Anhöhe der Selkesicht stehende 30 m breite Hauptburg. Oberhalb davon, in Richtung höchster Stelle der Anhöhe, stand eine etwa 11 m breite Vorburg und ein Dorf. Heutzutage sind am Burgstall noch Teile von Halsgraben und Querwall zu sehen. Vom Wanderparkplatz an der Straße „Am Kohlenschacht“ in Ballenstedt erreicht man über den „Alten Kohlenschacht“ HWN 180 , den „Falkenweg“ und die „Meisdorfer Trift“ die Selkesicht an der Ackeburg. Ein kürzerer aber anfangs sehr steiler Pfad führt vom Gasthaus „Zum Falken“ vom Selketal aus zur Stempelstelle.

200-Burg Falkenstein
200-Burg Falkenstein

Auf einem Bergsporn über dem Selketal befindet sich die Burg Falkenstein, eine der ältesten und am besten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen des Harzes. Als Ahnherren der Falkensteiner gelten die Edelfreien von der Konradsburg HWN 201, welche im 12. Jahrhundert die Burg erbauen ließen. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Burganlage von Graf Hoyer II. von Falkenstein um den Palas, die Zwingeranlagen sowie weitere Befestigungen erweitert. Bekannt wurde der Graf jedoch weniger als Bauherr, denn als Förderer des rechtskundigen Eike von Repgow. Dieser soll der Legende nach den „Sachsenspiegel“, das bedeutendste deutschsprachige Rechtsbuch des Mittelalters, auf dem Falkenstein vollendet haben. 1323 übernahm Burchard V. das Falkensteiner Erbe. Da seine Ehe jedoch kinderlos blieb, entschloss er sich zu einem folgenschweren Schritt und übertrug den Falkenstein mit all seinem Zubehör 1332 dem Bistum Halberstadt. Mit seinem Tod 1334 erlosch das Geschlecht der Grafen von Falkenstein im Mannesstamm. Nach rund einhundertjähriger bischöflicher Herrschaft übernahmen 1437 die Herren von der Asseburg die Anlage. Ihre intensive Bautätigkeit im 15. bis 17. Jahrhundert prägt bis heute das Bild des Falkensteins, wahrt aber den mittelalterlichen Grundcharakter. Schon im 19. Jahrhundert war der Falkenstein in Teilen für Besucher zugänglich. Ganz im Zeichen der Romantik, lockte die Burg nun zahlreiche Wanderer, die den Falkenstein als ideale Ritterburg für sich entdeckten und sich von ihr inspirieren ließen. Zum Ende des II. Weltkrieges floh die Familie von der Asseburg vor den anrückenden Truppen der Roten Armee in die westlichen Gebiete Deutschlands. Im Ergebnis des Krieges wurde sie im Osten Deutschlands im Zuge der „Bodenreform“ enteignet. Der Falkenstein ging in staatlichen Besitz über. Bereits am 1. April 1946 öffnete der Kastellan Henne die Burg wieder für Touristen – nun mehr als Museum Burg Falkenstein. Die heutige Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt übernahm 1996 die Liegenschaft, 1998 auch den Betrieb des Museums. Weitere Informationen über die Burg Falkenstein Der günstigste Ausgangspunkt für eine Wanderung zur Burg Falkenstein ist der offizielle Parkplatz „Gartenhaus“ an der Landstraße zwischen Meisdorf und Pansfelde. Von dort folgt man den ausgeschilderten Wegen zur Burg.

202-Landschaftspark Degenershausen
202-Landschaftspark Degenershausen

Der Landschaftspark Degenershausen liegt zwischen dem Parkplatz „Gartenhaus“ – von wo aus man zur Burg Falkenstein gelangt – und dem Falkensteiner Ortsteil Wieserode. Der Anfang des Landschaftsparkes liegt im Jahr 1834 als der Amtsrat Johann Christian Degener das Areal zwischen Neuplatendorf und der Gärtnerei der Burg Falkenstein seiner Tochter zur Hochzeit schenkte. An dieses Geschenk war die Bedingung geknüpft, diesem Areal den Namen “Degenershausen” zu geben. Im Jahre 1835 ließ Johann Christian Degener das Herrenhaus sowie die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude bauen und die Parkanlage anlegen. Nach seinem Tode wurde ihm zu Ehren ein markanter gusseiserner Obelisk errichtet, der aber 1968 wegen starken Beschädigungen abgerissen werden musste. Im Jahre 1993 wurde er im Zuge der umfassenden Parksanierung wieder an der alten Stelle erbaut. Die Begräbnisstätte der Familie von Bodenhausen-Degener liegt seit 1918 auf einem Hügel in der Nähe des Teiches. Der Park wurde im Laufe der Zeit vielfach verändert und besteht in seiner jetzigen Form seit 1924. Heute umfasst der Park eine Fläche von zwölf Hektar und beheimatet mehr als 175 Arten und Gattungen einheimischer und fremder Gehölze. Die großzügige Anlage mit gepflegten Einzelbäumen, Baumgruppen und blühenden Wiesen (im Frühjahr mit vielen tausend Krokussen und Narzissen) bietet den Besuchern viel Raum für Ruhe und Entspannung. Den Park durchqueren Wege von 2,8 km Länge, die natürlich auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind. Während des Parkrundgangs kann man sich mit Hilfe eines „Parkführers“ (Flyer) einen Überblick über ausgewählte Bäume und Gehölze verschaffen. Ein kleiner Teich, an welchem auch die Stempelstelle steht, lädt zum Verweilen ein. Vor dem Park befindet sich direkt an der Straße von „Gartenhaus“ nach Wieserode ein Besucherparkplatz, von welchem aus man den Park erkunden kann.

207-Mausoleum
207-Mausoleum

Das Mausoleum ist eine Neugotische Begräbnisstätte der Grafen von Asseburg-Falkenstein und befindet sich am Ortsrand von Meisdorf in unmittelbarer Nähe des Schlosses. Achatz Ferdinand von der Asseburg besaß im 18. Jahrhundert sowohl Schloß Meisdorf als auch die nahegelegene Burg Falkenstein und ließ das im barocken Stil seiner Zeit aus rohen Felsstücken bestehende Mausoleum erbauen. Im 19. Jahrhundert gestaltete Graf Ludwig August von der Asseburg (1796 – 1869), Chef des preußischen Jagdamtes das Schloß komplett um und legte auf beiden Seiten nach Ballenstedt und Harzgerode Chausseen an. Ein großer Park und üppige Wiesen umgaben zu seiner Zeit das Schloss, neben dem sich ein Laubwald befand, durch den ein Weg zu dem Mausoleum führte. Er renovierte auch die verfallenen Burg Falkenstein, da er als Hofjägermeister – ebenso wie sein Nachfolger Graf Ludwig II. – zahlreiche Hofjagden ausrichtete, an denen neben gekrönten Häuptern auch viele andere bekannte Persönlichkeiten teilnahmen. Vom Wanderparkplatz am Ortsrand von Meisdorf erreicht man das Mausoleum über den Selketal-Stieg und kann die Wanderung zum Selkeblick HWN 204 oder zur Burg Falkenstein HWN 200 fortsetzen.

199-Bismarckturm
199-Bismarckturm

Der Bismarckturm befindet sich südlich des Ballenstedter Ortsteiles Opperode auf dem Stahlsberg (270 m ü. NN). Der Ballenstedter Oberbürgermeister regte auf der 100-Jahr-Feier der Völkerschlacht bei Leipzig, am 18. Oktober 1913, den Bau dieses Bismarckturmes an. Am 02. November 1913 wurde der Standort bestimmt und der „Arbeitsausschuss zur Errichtung eines Bismarck-Denkmals auf dem Stahlsberge bei Ballenstedt“ unter Vorsitz von Kreisdirektor Dr. Knorr gegründet. Zudem wurde der Düsseldorfer Professor Wilhelm Kreis als Architekt des Bismarckturmes gewählt, da Kreis bereits mehrere preisgekrönte Türme z.B. den Entwurf „Götterdämmerung“ erarbeitet hatte. Er konzipierte den Turm als Aussichtsturm mit Feuerschale. Die feierliche Grundsteinlegung fand am 14. Juni 1914, kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges statt. Aufgrund des Krieges konnten die Bauarbeiten nicht ganz vollendet werden und da bis zum Jahr 1929 keine weiteren Arbeiten durchgeführt wurden, drohte der Turm zu verfallen. Am 12. Juli 1929 wurde von Rechnungsrat Höhne, dem Vorsitzenden des Harzklub-Zweigvereins Ballenstedt, der 15 Jahre vorher auch im Arbeitsausschuss mitgewirkt hatte, ein Vorschlag von Kreisdirektor Pietscher aufgegriffen. Dieser hatte angeregt, dass der Harzklub-Zweigverein den Aussichtsturm fertig stellt und der Allgemeinheit zugänglich macht. Der ursprüngliche Entwurf wurde vom Bauleiter, dem Regierungs- und Baurat Dr. Ehrlich abgeändert und vereinfacht, so dass der Turm am 20. Mai 1931 eingeweiht werden konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg und in der DDR-Zeit wurde der Turm dem Verfall preisgegeben und musste aufgrund von Beschädigungen in den 1960er Jahren gesperrt werden. Nach der politischen Wende wurde der Turm in 1994/1995 mit Landesmitteln saniert und die Aussichtsplattform ist über eine Innentreppe begehbar. Für eine Turmbesteigung kann man den Schlüssel in der Touristinformation Ballenstedt ausleihen. Von Opperode aus ist der Turm über den Rundweg um den Stahlsberg erreichbar.

180-Alter Kohlenschacht
180-Alter Kohlenschacht

Die Stempelstelle „Alter Kohlenschacht“ befindet sich oberhalb des Ballenstedter Ortsteils Opperode. Der Bergbaus von Opperode lässt sich anhand eines in Bernburg ausgestellten Lehnbriefes zum Betrieb eines Steinkohlebergwerkes im Amt Ballenstedt seit 1557 zweifelsfrei nachweisen. Mit dem frühen Bergbau von Opperode verbindet sich einer der ersten Versuche die Steinkohle zu verkoken. Bereits 1584 erhielt der fürstlich-bernburgische Münzmeister Daniel Stumpfeld das Privileg auf ein Verfahren „den Steinkohlen, die Wildigkeit, den Stank und sonstige Unart“ zu nehmen. Es handelt sich hierbei um eines der ersten Patente auf Kohleveredlung überhaupt. Vom Wanderparkplatz an der Straße „Am Kohlenschacht“ in Ballenstedt erreicht man die Stempelstelle über den beschilderten Wanderweg und kann die Wanderung über den „Falkenweg“ zur „Selkesicht an der Ackeburg“ HWN 204 fortsetzen.