Der Grauwacke-Steinbruch Rieder liegt zwischen Gernrode und Ballenstedt oberhalb der Ortschaft Rieder. Der Abbau von Grauwacke im Eulenbachtal bei Rieder geht zurück auf einen kleinen Steinbruch des Reichsarbeitsdienstes im Jahr 1935. Ende der 1960er Jahre verlagerte das VEB Naturstein-kombinat Halle-Sennewitz seine Produktionsstätte vom Teichgrund bei Ballenstedt hierher. Die moderne Anlage zum Brechen und Klassifizieren errichtete der heutige Betreiber des Edelsplittwerks, die Mitteldeutsche Baustoffe GmbH im Jahr 1992. Der größte Teil der Produktion wird im Umkreis von bis zu 40 km abgesetzt. Weil jährlich 800.000 t das Werk verlassen, werden die Vorräte hochwertiger Grauwacke in der Lagerstätte im Eulenbachtal bald erschöpft sein. Ein Abschlussbetriebsplan regelt die nachfolgende Renaturierung. Die Anlage zum Brechen und Klassifizieren jedoch soll weiterbetrieben und von einer anderen Lagerstätte mittels Bandanlage mit Rohstoff versorgt werden. Schon heute leben im Steinbruch viele seltene und besonders schützenswerte Tierarten, darunter die größte heimische Eule, der Uhu. Wie Videoaufnahmen belegen, streift längst auch der scheue Luchs nachts übers Betriebsgelände. Der Regionalverband Harz hat gemeinsam mit dem Betreiber des Steinbruchs, dem Harzklub Zweigverein Ballenstedt und der AFG Harz eine Aussichtplattform mit einer Schautafel errichtet. Der kürzeste Zugangsweg beginnt auf dem Parkplatz mit Feldküche an der B 185 zwischen Ballenstedt und Mägdesprung. Man überquert die Bundestraße und folgt dem Weg Richtung Hubertushöhe und steigt über einen Zickzackweg zum „Kleinen Siebersteinsteich“ ab. Dort überquert man den Staudamm und steigt einen kleinen Pfad empor welcher auf den breiten Waldweg mündet, der weiter leicht bergauf zum Aussichtspunkt mit der Stempelstelle führt.
Der „Schirm“ ist ein Rastplatz im NSG Burgesroth-Bruchholz zwischen Ballenstedt und dem Selketal bei Mägdesprung. Das 620 h große Naturschutzgebiet verbindet über das Amtmanntal, welches im Schlosspark Ballenstedt beginnt, zwei Waldgebiete miteinander. Es stellt einen überwiegend bewaldeten Bereich mit verschiedenen Biotoptypen unter Schutz. In erster Linie finden sich naturnahe Laubwaldgesellschaften und ehemalige Mittelwälder mit hohem Alt- und Totholzanteil, darunter Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald, Hainsimsen-Buchenwald und Erlenwald-gesellschaften. In den Waldbereichen sind Quellbereiche und naturnahe Bachtäler zu finden. Am Schirm treffen sich nicht zufällig sternförmig viele Wege, sondern Fürst Victor Friedrich lies im Jahr 1728 zwischen Ballenstedt und „Bremer Teich“ HWN 196 eine Jagdbahn für die damals beliebte Parforcejagd anlegen. An ausgewählten Punkten befanden sich Jagdhäuser oder überdachte Jagdansitze, welche „Schirme“ genannt wurden. Vom Schlosspark Ballenstedt führt ein schöner Weg über das Amtmanntal, vorbei am Röhrteich über perlschnurartig aneinandergereihte Feuchtwiesen zum Sühnekreuz „Armer Heinrich“. Nach dem Sühnekreuz aus zweigt der beschilderte Weg rechts zur Stempelstelle ab. Der Volksmund erzählt folgende Sage vom „Armen Heinrich“: Er soll zu Lebzeiten als Bettler meist zwischen den Märkten in Ballenstedt und Harzgerode unterwegs gewesen sein. Eines Tages wurde er an dieser Stelle Tod aufgefunden. In dem Futter seiner Jacke waren zur großen Überraschung viele Goldstücke eingenäht. So konnte man dem an Ort und Stelle begrabenen „Armen Heinrich“ ein Steinkreuz errichten.
Die Verlobungsurne wurde1845/1846 auf dem Habichtstein hoch über Alexisbad von einer Gruppe würtembergischer Adligen errichtet. Sie sollte an einen unbeschwerten Aufenthalt von jungen Adligen im September 1845 erinnern. Zu ihnen gehörte auch ein Prinz von Hohenlohe‑Oeringen, in dessen Gießerei das Exponat gegossen wurde. Im Volksmund wird das Denkmal als Verlobungsurne bezeichnet, da man über den Anlass ihrer Aufstellung spekulierte. Von Alexisbad aus erreicht man die Verlobungsurne von der Ortsmitte über den beschilderten Wanderweg und kann die Tour über den Klippenweg zur Köthener Hütte HWN 195 fortsetzen.
Der IV. Friedrichshammer befindet sich im Selketal zwischen Mägdesprung und dem Pfadfinderzentrum. Unter Fürst Friedrich von Anhalt-Harzgerode wurde im Jahr 1646 eine Eisenhütte errichtet und entlang der Selke vier Hammerwerke: Friedrichshammer I. bis IV. An diesen vier Standorten der ehemaligen Hammerwerke sind die damals gegründeten Siedlungen noch heute erhalten und werden als Hammer 1 bis 4 bezeichnet. Am IV. Hammer hat Familie Klock in einer alten Scheune, die 1857 aus heimischen Schieferplatten gebaut wurde, im Jahr 2010 einen Waldgasthof errichtet. Das familiengeführte Haus bietet ein Café mit Cafégarten, ein Restaurant mit vegetarischen und veganen Speisen, eine Backstube, Ferienwohnungen und Zimmer. In Mägdesprung dominiert das „Carlswerk“ als Einzelbauwerk den Straßeneingang zum Selketal. Die dreigeschossige Werkhalle des ehemaligen Mägdesprunger Eisenhüttenwerkes ist Zeugnis von Industriekultur und repräsentativer Industriearchitektur. 1865 war die Werkhalle zur Herstellung von Sondermaschinen der Metallverarbeitung, der Holzverarbeitung mit dem Schwerpunkt „Sägegatterbau“ neben dem seit 1827 existierenden älteren Industriebereich des Carlswerkes errichtet worden. Von dort aus folgt man den gut ausgeschilderten Selketalstieg durch das romantische Selketal, vorbei am „Herzog-Alexis-Erbstollen“ bis zum IV. Hammer.
Die Burgruine Anhalt befindet sich hoch über den Selketal auf dem Hausberg (397 m ü. NN) zwischen Mägdesprung und der Burg Falkenstein. Erstmalig erwähnt wird die Burg Anhalt, als sie um 1140 bei einer Fehde zwischen dem Erzbischof von Magdeburg und Markgraf Konrad von Meißen zerstört wurde. Der Askanier Albrecht I. von Brandenburg, besser bekannt als „Albrecht der Bär“, ließ die Burg in den Folgejahren wieder aufbauen. Durch den Neubau wurde die Burg eine der größten Befestigungsanlagen im gesamten Harz. Heute sind von der Burg Anhalt nur noch Überreste des Bergfrieds und Teile der Burgkapelle zu besichtigen aber ein Modell der Burg befindet sich am Ballenstedter Schlossplatz. Da die Burg Namensgeber des Landes Sachsen-Anhalt ist, wurde im Jahr 2012 anlässlich des 800-jährigen Bestehens des Landes das Burgareal für eine breitere Öffentlichkeit aufbereitet. Der kürzeste Ausgangspunkt für eine Wanderung zur Burgruine ist der Parkplatz vor dem der Selkemühle, welcher von Mägdesprung aus erreichbar ist. Von dem ehemaligen Gasthaus aus überquert man die Selke und wandert über einen beschilderten Hohlweg stetig bergauf zur Burgruine.
Die Schutzhütte am Mettenberg befindet sich im Selketal zwischen dem Hotel Thalmühle und der Selkemühle. Auf einer Länge von 8 km ist das Tal an dieser Stelle vom Autoverkehr befreit und ist breiter als an anderen Stellen. Der befestigte, auch von vielen Radfahrern genutzte Weg führt durch das Naturschutzgebiet und lässt die einzigartige Flora und Fauna bestaunen. Im Selketal lebt die größte bekannte baumbrütende Mauerseglerpopulation Deutschlands, aber es ist auch Lebensraum der Wildkatze. Oberhalb des Tales gibt es viele naturnahe Laubwälder, doch im Talgrund überwiegt das als Viehweide oder zur Mahd genutzte Grünland. Röhrichte und Weidengebüsche säumen die Ufer, an denen auch Wasseramseln und Eisvögel brüten. Ein günstiger Ausgangspunkt ist das Hotel Thalmühle, welches man von Meisdorf aus erreicht. Von dort wandert man immer an der Selke entlang bis zur Schutzhütte, welche sich unterhalb des Mettenberges befindet. Von der Thalmühle aus gelangt man über den Eselstieg auch hoch zur Burg Falkenstein.
Das Aboretum „Forstmeister Tannen“ befindet sich am Rande des Ballenstedter Schlossparks und liegt oberhalb des Glockenteiches. 1766 wurde an dieser Stelle eine Forstplantage mit fremdländischen Gehölzen angelegt, deren Auswahl Oberforstmeister von Truff besorgte. Im März 1767 orderte Fürst Friedrich Albrecht über englische Händler eine Samenkiste aus Nordamerika. Die mächtigen Weymouthskiefern des Aboretums stammen aus diesen Provenienzen und gehören zu den ältesten ihrer Art in Deutschland. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts widmete sich die Försterdynastie Tietz der weiteren Bestandspflege. In diese Amtszeit fällt die im Jahr 1810 vorgenommene Ergänzung mit Tiroler Lärche. Bereits Anfang des 20. Jahrhundert galten die Forstmeister-Tannen als waldbauliches Kabinettstück und bildeten den würdigen Rahmen für die Grablege des diensthöchsten Forstbeamten im Land Anhalt, Oberforstrat Franz-Wilhelm Sachtler (1865 – 1924). Man erreicht die Stempelstelle vom Parkplatz unterhalb des Schlosses über den Amtmannsweg im Schlosspark. Vorbei am Schlossteich und am Glockenteich folgt man dem beschilderten Pfad, welcher rechts vom Amtmannsweg zur Stempelstelle führt.